Urban Farming – Die städtischen Gemüsebäuer*innen
Sagt dir „Urban Farming“ etwas? Noch gar nicht allzu lange schwirrt dieser Begriff oder alternativ „Urban Gardening“ durch die sozialen Medien. Was damit gemeint ist?
Das Anbauen und ernten von Obst und Gemüse in der Stadt. Wenn du das hier liest, hast du das vielleicht auch schon mitbekommen, vielleicht bist du auch selbst davon „betroffen“: Menschen leben häufig für kurze Arbeitswege in der Stadt. Das hat beim Berufseinstieg viele Vorteile, je älter die Menschen jedoch werden, desto mehr zieht es sie Richtung Land. Je nach Lebensstil, Job etc. ist das mehr oder weniger möglich. Und so hat sich das Konzept „Urban Farming“ immer mehr durchgesetzt.
Zu „Urban Farming“ gehört dein Balkongarten, der Dachgarten, das gemeinsame Gemüsebeet mit den Nachbar*innen im Hof oder auch der Gemeinschaftsgarten im Feld.
Die Nähe zur Natur, die frische Luft, die Arbeit mit der Hand, die Bildung einer Community, das gemeinsame Lernen und der Austausch über das Gärtnern – all das sind Vorteile, welche nicht von der Hand zu weisen sind.
Genau hier setzt der Slowgarden Berlin an.
Was ist der Slowgarden Berlin?
Der Slowgarden Berlin ist dein Gemüsegarten, dein Stück Land, deine Parzelle, eine Community oder eine Wohlfühl-Oase – je nachdem, was du gerade brauchst.
Nördlich von Berlin ist es ein Stück Feld, welches in kleine Stücke aufgeteilt wird. Du kannst dir allein, mit deiner Familie oder mit Freund*innen dieses mieten. Dies ist dann dein eigener kleiner Gemüsegarten, indem du anpflanzen und ernten kannst, was du möchtest.
Gut erreichbar mit Fahrrad, Bus und Auto kannst du deinen Sommer und Herbst auf dem Feld verbringen. Und dabei mit allen anderen Gemüsegärtner*innen die Vorteile einer Community erleben.
Anpflanzen was du möchtest
Neben den gemeinschaftlichen Beeten in denen Kräuter angepflanzt werden, wird es auch zahlreiche Obstbäume geben. Wird? Ja, denn die Saison 2022 ist die erste für den Slowgarden Berlin. Außerdem sind die Obstbäume noch jung und werfen ihren ersten Ertrag erst in ca. 2-3 Jahren ab. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, Kiwis, Weinreben – dazwischen wird auch garantiert für dich das passende Obst sein.
Auf deiner gemieteten Fläche pflanzt du dann alles ein, was du an Obst und Gemüse haben möchtest.
Hier macht es Sinn, dass sich vorher zu überlegen, welches Obst und welches Gemüse wirklich gerne gegessen wird und in welchen Mengen. Das am Ende Rosenkohl weggeschmissen wird, weil er angepflanzt, aber nicht gegessen wird, ist natürlich nicht der Sinn der Sache.
Mit einer Liste über die verschiedenen Sorten kann sich an den Bepflanzungsplan gemacht werden.
Bepflanzungsplan – nochmal, bitte?
Kein Ding: Bepflanzungsplan. Ein Plan, auf dem steht, wann, wo und in welcher Reihenfolge welches Obst und welches Gemüse angepflanzt wird. Als Anfänger*in ist das ein Buch mit sieben Siegeln – war es für mich auch, mit der Zeit bekomme ich den Dreh aber raus.
David, der Gründer vom Slowgarden Berlin und Hof Windkind, ist Ökobauer und hat dementsprechend viel Ahnung. Er steht dir gerne bei all deinen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Erfahrungsgemäß besteht eine Community aus erfahrenen und nicht-erfahrenen Menschen – das heißt, auch hier wirst du als Anfänger*in sehr wahrscheinlich deine Fragen beantwortet bekommen. Und ich wette, dass du auch als Fortgeschrittene Person auf deine Kosten kommst und noch eine Menge dazu lernen kannst. Wie heißt es so schön: Das geht nicht! Bis dann ein*e ander*e kam, der machte und es hinbekam.
Übrigens: Falls dir David bekannt vorkommen sollte, könnte das sein, weil ich dir in der Vergangenheit die Haselnusspatenschaft vom Hof Windkind, sowie deren Walnussöl vorgestellt habe.
Das Thema Zeit
Ja, Zeit ist so ein Thema. Ich weiß, dass ich meinen Balkongarten im letzten Jahr gut unterschätzt habe. Je nach Anbaukulturen sind die Pflanzen mehr oder weniger anspruchsvoll – wonach sich auch dein Aufwand richtet.
Laut dem FAQ vom Slowgarden Berlin sollten 2-3 Stunden/Woche am Anfang eingeplant werden, zum Ende hin um die 1 Stunde pro Woche (dazu kommt deine Anfahrzeit).
Die einen sagen, das ist viel, die anderen, das ist wenig. Wie immer, es ist das, was du daraus machst. Wenn du dir den Acker mit Freund*innen teilst, entsteht weniger Aufwand, als wenn du ihn ganz allein beackerst. David und das Team Slowgarden unterstützen dich jedoch dabei, in dem sie dir die regelmäßige Bewässerung abnehmen – so steht dem entspannten Sommerurlaub auch nichts im Wege.
Übrigens: Zeit sparst du auch dadurch, dass du kein großes Werkzeug durch die Gegend schleppen musst. Verwendbare Gartengeräte gibt es vor Ort, nur ein kleines Messer zum Ernten und eine Gartenschere solltest du selbst mitbringen.
Die Fakten
Der Slowgarden Berlin liegt nördlich von Berlin und ist mit Fahrrad, ÖPNV und Auto einfach zu erreichen. Die Saison startet im März und endet im Spätherbst. Das Mieten vom eigenen Gemüsegarten eignet sich für Singles, Paare, Familien, Freundesgruppen, etc. Mehr Informationen findest du beim Slowgarden Berlin.
Das Konzept hat sich für dich spannend angehört, Berlin ist jedoch nicht deine Gegend? Suche im Internet unter „Gemüsegarten + [Stadtnamen]“ oder ähnliche Begriffe. Sehr wahrscheinlich wirst du hier fündig, denn wie gesagt, das Konzept des Urban Farmings/Gardenings breitet sich immer mehr aus.