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Plastikfrei & trotzdem Einwegplastik in der Wohnung – Ein Widerspruch?

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Seit über zwei Jahren lebe ich nun mehr und mehr plastikfrei. Ich kann stolz behaupten, dass ich bei nur noch ~10% meiner ganzen Einkäufe Einwegplastik finde. Natürlich kommt immer dann, wenn ich ausnahmsweise Plastik zwischen meinen Lebensmitteln habe, Besuch und damit die beliebte (und verständliche) Frage: Ich dachte, du lebst plastikfrei?!

Inhaltsübersicht

Der durchschnittliche Bürger Deutschlands verursachte 2017 ca. 38,5kg Plastikverpackungsabfall pro Jahr. Wie viel schätzt du für dich bzw. deinen Haushalt?

Wenn du in meiner Wohnung außerhalb von Lebensmitteln Einwegplastik suchst, suchst du meist vergeblich. Ich meine, ich habe noch wenige Pappstrohhalme, die in einer Plastiktüte sind. Daran, dass ich mir nicht sicher bin, kannst du schon erkennen, wie lange die wohl bereits bei mir liegen. Strohhalme kommen bei mir selten zum Gebrauch, daher werden die einfach nicht alle. Bis auf solche Leichen ist mein Einwegplastik-Besitz drastisch gesunken – aufgebraucht, weggegeben, gespendet, weggeschmissen.

Dennoch kannst du zwischen meinen Lebensmittel immer mal wieder Einwegplastik finden. Häufig auch durch meine eigenen Hände in die Wohnung getragen.

Ob ich damit leben kann? Ja! Das Einwegplastik stammt zu 95% nicht von Lebensmitteln, die noch lange haltbar sind. 

Die reduzierten, fast abgelaufenen Lebensmittel aus dem Supermarkt

Wenn ich (sehr selten inzwischen) im Supermarkt ein, zwei Sachen besorge, mache ich immer einen Abstecher zu der reduzierten Kiste. Dort sind die Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum in wenigen Tagen überschreiten werden oder sonstige Schönheitsfehler haben. Warum sollen die weggeschmissen werden, wenn die erstens noch länger halten, als das MHD angibt und zweitens ich diese Lebensmittel auch noch mag? Einwegplastik ist dabei vorprogrammiert. Schaue doch bei deinem Supermarkt-Trip an der Kiste vorbei, fast überall ist die inzwischen zu finden. Achtung, kaufe dennoch nur das, was du benötigst und/oder sicher aufbrauchst!

Foodsharing bzw. Lebensmittel teilen – warum wegschmeißen, wenn noch essbar?

Ähnlich verhält es sich beim Foodsharing. Wie ich Foodsharing betreibe, habe ich dir hier aufgeschrieben. Auch hier sind es Lebensmittel, welche sonst weggeschmissen werden, welche gerettet werden und zumindest noch gegessen werden. Immer mal wieder sind auch ganze Gerichte dabei, wenn wer zu viel gekocht hat, vom Buffet etwas über ist o.ä.

Es gibt noch viele weitere Varianten wie der Lebensmittelverschwendung gegenangegangen werden kann, wie z.B. Too Good To Go oder Sirplus. Sehr häufig fällt dabei Einwegplastik an. Mit dem Einwegplastik komme ich klar, denn ich weiß, dass sonst sogar noch Lebensmittel vernichtet werden. Die App „Too Good To Go“, habe ich dir bereits in den Top 7-Apps für mehr Nachhaltigkeit vorgestellt.

Weiteres Einwegplastik fällt in meinem Haushalt häufig durch „Dummheit“ an: Brot beim Bäcker kaufen wollen, jedoch den Brotbeutel zu vergessen. In Gedanken oder hungrig in den Supermarkt gehen, da werden dann leider vorschnelle Entscheidungen getroffen.

Außerhalb des Lebensmittelbereiches fällt Einwegplastik z.B. bei Medikamenten an oder wenn etwas online bestellt wird. Was bei Online-Bestellungen hilft, ist vorheriges Recherchieren oder in das Bemerkungsfeld zu schreiben, dass z.B. auf die beigelegten Flyer verzichtet werden möchte. Gerade bei kleineren Shops wird darauf Rücksicht genommen.

Wo fällt bei dir noch Einwegplastik an? In welchem Ausmaß und wie gehst du damit um?

13 Kommentare zu „Plastikfrei & trotzdem Einwegplastik in der Wohnung – Ein Widerspruch?“

  1. Ein sehr spannender Beitrag. Ich finde es toll, dass du es schon so lange schaffst plastikfrei zu leben. Ich finde es aber auch toll, dass du jene Lebensmittel aus dem Supermarkt kaufst (wenn du dort einkaufst), die bald in den Müll landen würden, wenn es nicht abgekauft wird. Für mich ist da in beiden Themen auch kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Ich find’s toll, dass man damit Lebensmittel nicht verschwendet. Auch wenn es bedeutet hier einige wenige Male doch noch leider ein wenig auf Plastik zurückgreifen zu müssen.

    Liebe Grüße,
    Alice von http://www.alicechristina.com

  2. 38,5 kg Plastikabfall pro Jahr? Das finde ich sehr eindrücklich. Leider bin ich nicht so konsequent wie du, ich bin schon stolz, wenn ich die gleiche Einkaufstüte immer wieder verwende. Dafür führe ich andere Stoffe konsequent dem Recycling zu (Glas, Alu, Blech usw.) und werfe es nicht in den Müll.
    David von https://www.photoschmid.com/

  3. Huhu,

    ich versuche zwar auch immer darauf zu achten wenig Plastik zu haben, aber es gelingt mir nicht immer. Zu viel Lebensmittel sind damit versehen und so richtig nahe Geschäfte oder Bauernhöfe wo man etwas erwerben kann ist hier eher Mangelware. Tolle Tipps auch mit der Ecke der reduzierten Artikel.

    LG
    Steffi

  4. Es ist wirklich Wahnsinn, wieviel Plastik bei so einem Einkauf immer zusammenkommt. So eine Kiste im Supermarkt habe ich noch nicht gesehen, muss ich beim nächsten Einkauf direkt einmal drauf achten. Danke für den Tipp.

  5. Ein interessanter Beitrag :) Bei mir entwickelt sich der Plastikverzicht gerade Schritt für Schritt. Z.B. Seife statt Duschgel usw. Bei uns in der Stadt sind zum Glück auch mehrere Foodsharing-Stationen. Unser Plastikmüll ist meiner Meinung nach aber immer noch viel zu schnell voll! Und das mit der „Dummheit“ kommt mir bekannt vor, aber mittlerweile habe ich eigentlich meistens einen Stoffbeutel dabei.
    LG Denise

  6. Ich habe mir vorgenommen, jetzt auch mehr darauf zu achten, weniger Plastik zu verwenden. Mich nervt es mittlerweile ganz schön! Deshalb kaufe ich meine Milch nur noch im Glas, den Joghurt möglichst auch. Beim Obst und Gemüse klebe ich möglichst die Etiketten direkt drauf oder nehme Papiertüten. Leider gibt es vor allem laktosefreie Lebensmittel gibt es nur in Plastik. Eigentlich könnte ich viel mehr drauf achten, wieso ich das nicht tue weiß der Geier… Ich schätze das ist Bequemlichkeit…

  7. Super Tipps. Ich vermeide Plastik so gut es geht, wie du so schön schreibst geht es leider nicht immer zu 100%.
    Das mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum verstehen glaub viele Menschen einfach falsch – mindestens haltbar bis und nicht schlecht ab – deswegen schaue ich auch viel bei den reduzierten Sachen. Man schon damit eben beides. Umwelt und Geldbeutel. Leider ist das Thema Foodsharing hier, auf dem Land, noch nicht angekommen. Absolut schade und ich spreche diese Themen beim einkaufen öfter an. Vielleicht habe ich Glück und es tut sich mal was.
    Lg

  8. Steinzeit, Kreidezeit, Eisenzeit, Bronzezeit… Willkommen in der Plastik Zeit. Ich frage mich ernsthaft, WAS werden unsere Urahnen denken, wenn sie die Berge an Plastikmüll bei Ausgrabungen finden? Irgendwie nicht sehr rühmlich. Drum – genau!! Plastik vermeiden, wo es nur geht. Viele liebe Grüße!
    Marion

  9. Ich hatte das Thema „plastikfrei“ bereits im Studium und es ist wirklich schwer.
    Bei mir gibt es ganz wenig Plastik und das meiste was ich hier habe wird wiederverwendet. Z.B. als Anzuuchtstöpfe für mein Gemüse.
    Lg

  10. Da sind echt tolle Tipps dabei. Ich versuche auch, Plastik zu reduzieren, kaufe beispielsweise viel auf dem Markt, nutze nur noch wiederverwendbare Einkaufstaschen, kaufe keine Plastikflasche etc. Leider hab ich es bisher noch nicht geschafft, auf den Verpackungsfrei-Laden umzusteigen, obwohl er um die Ecke ist. Ist aber definitiv das nächste Ziel – denn gerade, wenn man auf den Verbrauch achtet, merkt man erstmal, wie krass viel Plastik im Alltag ist.

  11. Lebensmittelverschwendung ist ein Phänomen unserer Überflussgesellschaft. Ich bin im Herbst immer entsetzt wie viel Obst nicht geerntet wird. Stattdessen kaufen die Menschen gespritztes, minderwertiges Obst beim Discounter. Nur weil das „wie gemalt“ aussieht.
    Alles Liebe
    Annette

    1. Ich glaube, dass wir unbewusst viele Dinge schon so machen wie du es beschreibst. Wir kaufen Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern, meist in Hofläden. Too good to go nutzen wir manchmal, denn leider nehmen hier nur wenige Geschäfte daran teil. Foodsharing wird bei uns auf dem Land eh groß geschrieben. Gerade wenn Erntesaison ist. Optimieren sollten wir unser „Plastikverhalten“ aber schon noch. Da finde ich hier sicherlich tolle Tipps.

  12. Lebensmittelverschwendung finde ich ganz furchtbar! Ich stehe auch oft vor der Kiste mit den abgelaufenen Dingen und schaue, was ich davon noch gebrauchen kann! Foodsharing habe ich leider noch nicht ausprobieren können, hier auf dem Land ist das Angebot wahrscheinlich aber auch nicht so groß! Müsste ich mal schauen!

    Liebe Grüße
    jana

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