Auf dem Weg zur Arbeit, an der Supermarktkasse, während wir auf den Bus warten, immer wenn uns langweilig ist greifen wir zum Handy. Egal, wie viel wir uns mit Nachhaltigkeit bereits beschäftigen – hier hört es bei den meisten auf.
Ja, auch bei mir. Als ich mir 2020 ein neues Handy kaufen musste, habe ich mir kurz überlegt, ein nachhaltigeres Handy anzuschaffen. Zur Option standen das fairphone oder ein gebrauchtes, aufgearbeitetes.
Die Entscheidung fiel schlussendlich auf das gerade herausgebrachte iPhone. Für meinen Job als Content Creator und Social-Media-Managerin bin ich auf ein schnelles Handy mit einer guten Kamera angewiesen. Das Fairphone * konnte mir dies nicht geben, das neue iPhone gab es noch nicht gebraucht. Mir ist bewusst, dass dies nicht die nachhaltigste Entscheidung ist.
Worüber ich mir keine Gedanken gemacht habe, ist der Mobilfunk. Hier war mir nur eines wichtig: dass die Netzabdeckung gut ist.
Ich kam nicht einmal auf die Idee, dass es nachhaltige Mobilfunkanbieter geben könnte. Wetten, dass das nicht nur mir so geht?
Seit dem Handykauf sind drei Jahre vergangen und ich bin um einiges schlauer geworden. Es gibt sie, die Mobilfunkanbieter, die auf Nachhaltigkeit achten!
Was ist nachhaltiger Mobilfunk?
Nachhaltiger Mobilfunk bezieht sich auf die Anwendung von nachhaltigen Prinzipien und Maßnahmen in der Mobilfunkindustrie. Es geht darum, die negativen Auswirkungen des Mobilfunks auf die Umwelt, die Gesellschaft und die Gesundheit zu minimieren und gleichzeitig eine zuverlässige und effiziente Kommunikation zu gewährleisten.
Wenn ich das so lese, hört sich das erst einmal gut an. Wie sieht das jedoch in der Praxis aus?
Ein Anbieter, der sich dem nachhaltigen Mobilfunk verschrieben hat, ist WEtell *. Ihn stelle ich dir in diesem Beitrag vor und wir schauen uns genau an, was es mit nachhaltigem Mobilfunk auf sich hat.
Fangen wir ganz vorne an:
Wer ist WEtell?
Das Jungunternehmen WEtell * revolutioniert seit Sommer 2019 den Mobilfunkmarkt, in dem es ein rundum nachhaltiges Mobilfunkunternehmen aufbaut. Das Ziel ist es, klimapositiv, transparent und fair zu sein, sowie auch mit unseren Daten verantwortungsvoll umzugehen.
Ein hehres Ziel! Das dass nicht von ein auf den anderen Tag funktionieren kann, sollte uns allen klar sein. Was ich daher sehr gut finde, ist, dass auf der Website sehr transparent darüber berichtet wird, wo sie in den einzelnen Bereichen stehen.
- Wie weit ist der Bau der geplanten Solaranlagen?
- Wie wird unvermeidbarer CO2-Ausstoß kompensiert?
- Wie wird Klimaschutz im Büro gelebt und umgesetzt?
- Wie wird Fairness und Transparenz gegenüber Kund*innen und Mitarbeiter*innen gelebt und umgesetzt?
- Werden Daten von den Kund*innen verkauft? (Spoiler: NEIN!)
- Wo liegen die Daten der Kund*innen? (Spoiler: In Deutschland)
Das sind nur eine der Auswahl der Fragen, die zum Klimaschutz *, Fairness & Transparenz * und Datenschutz * beantwortet werden. Sagen wir es so: Ich werde mir davon eine Menge abschauen, wenn ich meine Nachhaltigkeits-Bemühungen auf meine Business-Website stelle.
Was ich sehr spannend finde, ist, dass das Gründerteam Alma Spribille, Nico Tucher, Andreas Schmuckerund sich im Grunde selbst enteignet haben. Im Juni 2022 haben sie einen Gesellschaftervertrag unterschrieben, dass WEtell ins Verantwortungseigentum übergeht und die Gründer*innen ihre Unternehmensanteile niemals verkaufen können. Für uns Kund*innen bedeutet dies, dass wir uns sicher sein können, dass kein anderes Unternehmen WEtell aufkauft und dann auf die Nachhaltigkeit scheißt.
Purpose Economy – schon mal gehört, aber so richtig genau, was das ist, war mir nicht klar.
Was ist Purpose Economy?
Allgemein bekannt als Verantwortungseigentum, handelt es sich hierbei um Unternehmen, die Anteile an eine Stiftung abgeben. Im Fall von WEtell ist das die Purpose Economy Stiftung. Diese Stiftung hält eine sogenannte Sperrminorität und kann Entscheidungen der Geschäftsführung widersprechen, zum Beispiel wenn diese sich einen Riesenjet oder unverschämte Gehälter auszahlen will.
Für WEtell bedeutet dies unter anderem, dass die erwirtschafteten Gewinne reinvestiert werden und den Gründer*innen maximal eine Summe von 5 Millionen Euro ausgezahlt werden darf (allen zusammen).
Was das aber auch bedeutet ist, dass die klassischen Startup-Finanzierungsrunden kaum möglich sind. In den meisten Fällen möchten diese Unternehmensanteile haben – was durch den oben genannten Gesellschaftervertrag nicht möglich ist.
Stattdessen müssen andere Möglichkeiten genutzt werden:
- Crowdfunding: 2019 wurde durch ein erfolgreiches Crowdfunding auf startnext die Gründung des Unternehmens überhaupt möglich gemacht
- Crowdinvesting: die zweite Finanzierungsrunde Anfang 2023 lief als Crowdinvesting ab. Hierbei konnte jede*r in WEtell investieren. Ab 250€ konntest du investieren und bekommst dann über eine Laufzeit von 4 Jahren deinen Anteil mit Zinsen wieder.
- Private Investor*innen: Hier gibt es u.a. dieselbe Möglichkeit wie beim Crowdinvesting – Privatpersonen oder Unternehmen investieren Geld und bekommen diese mit Zinssatz über mehrere Jahre zurück.
Crowdfunding und Crowdinvesting sind, finde ich, ziemlich gute Möglichkeiten die Community an einen zu binden, aber auch für dich, erste Erfahrungen mit solchen Investments zu machen. Ich selbst habe so bei der ersten Finanzierungsrunde von Tomorrow – der nachhaltigen Bank aus Hamburg * – investiert. Seitdem bekomme ich noch mehr von dem Unternehmen mit und bin mit noch mehr Herz dabei, diese zu empfehlen.
Was ist die Gemeinwohlökonomie?
Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) ist ein alternatives wirtschaftliches Modell, das auf den Prinzipien des Gemeinwohls und der Nachhaltigkeit basiert. Es zielt darauf ab, Erfolg nicht nur an ökonomischen Kennzahlen zu messen, sondern an dem Beitrag zum Gemeinwohl. In der dazugehörigen GWÖ-Matrix wird das Unternehmen auf dessen Beitrag zu Werten wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung geprüft. Der daraus resultierende GWÖ-Bericht dient Firmen wie WEtell als Nachhaltigkeitsbericht. Mit ihrem ersten Bericht hat WEtell im September 2021 bereit eine sehr gute Figur gemacht. Derzeit arbeiten sie gerade an ihrem nächsten Bericht, der im Herbst 2023 rauskommen wird. WEtells aktuellen Bericht findet ihr hier.
Mit FAIRstärker unterstützen
Viele nachhaltige Alternativen sind für viele Menschen einfach zu teuer. Mir ist bewusst, dass es diesen „Ökozuschlag“ (englisch: green premium) gibt.
WEtell’s Antwort darauf ist der FAIRstärker *: wenn du deinen Tarif auswählst, kannst du außerdem auswählen, ob du andere unterstützen möchtest und jeden Monat 1-5€ mehr bezahlst oder ob du Unterstützung haben möchtest und monatlich 5€ erlassen bekommen möchtest.
So etwas habe ich mir bisher noch nie gesehen und finde diese Idee einfach toll!
Klimaschutz im Mobilfunk
Alles was wir per Textmessage senden, verbraucht Strom. Auch, wenn du diesen Beitrag an deine Freunde und Familie per WhatsApp-Nachricht empfiehlst. Die Mobilfunkbranche wird nicht kleiner, sondern eher größer und damit fallen auch mehr CO2-Emissionen an.
Verhindern lässt sich dieser leider nicht. Die Frage ist, wie damit umgegangen wird. WEtell baut z.B. Solaranlagen in Deutschland und treibt so die Energiewende voran.
2021 wurde Alma Spribille, eine der Gründer*innen, zur Vorständin vom Bund für Nachhaltiges Wirtschaften gewählt. Als eine der ersten Frauen!
Es gibt Menschen, die sind einfach beindruckend – Alma Spribille ist eine davon. Sie ist bei WEtell für Finanzen, Personal und Klimaschutz verantwortlich und setzt bei allen Themen voll auf Nachhaltigkeit.
Die gebürtige Norddeutsche engagiert sich intern in den Bereichen New Work und nachhaltige Lieferkette. Wenn das für dich interessant ist: Alma teilt dazu auch immer wieder Beiträge auf LinkedIn. Selbst zu gründen, ist für Alma vor allem die Möglichkeit, die Wirkung ihres Handelns zu verstärken.
Bevor ich hier jetzt eine beeindruckende Bio herunterschreibe, lasse ich Alma lieber selbst zu Wort kommen:
Moin Alma, stelle Dich doch bitte kurz vor:
Alma: Ich bin Alma Spribille und als Teil der Geschäftsführung bei WEtell für Finanzen, Personal und Klimaschutz verantwortlich und setze bei all diesen Themen voll auf Nachhaltigkeit und Fairness. Zusätzlich bin ich seit November 2021 neue Vorständin im Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. und berate Robert Habeck in meiner Rolle als ehrenamtliche Mittelstandsbeirätin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Innerhalb von WEtell engagiere ich mich dafür, dass sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen und ein gemeinsames Arbeiten auf Augenhöhe möglich ist. Bei der Umsetzung der Klimaschutzversprechen von WEtell arbeite ich an vorderster Front mit Partner- und Zuliefererunternehmen zusammen, um den hohen Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht zu werden. Meine umfassenden Erfahrungen in den Bereichen Finanzen und Personal bringe ich aus meiner Zeit am Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem in Freiburg mit, wo ich zuletzt als Gruppenleiterin für die Umsetzung von weltweiten Solarforschungs-Projekten verantwortlich war. Meine Leidenschaft für das Vorantreiben von Nachhaltigkeit begann bereits in meinem Studium des Energie- und Umweltmanagement in Flensburg und zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch mein Leben.
WEtell engagiert sich im Klima Aktivismus. Warum und was macht ihr da genau?
Alma: Wir finden, dass Unternehmen eine soziale Verantwortung tragen, die über das rein wirtschaftliche Handeln hinausgeht. Für uns bedeutet dies, sowohl in unserem Unternehmensalltag konsequent nachhaltig zu handeln als auch bei den Klimaprotesten aktiv zu sein.
WEtell-Mitarbeitende dürfen seit Bestehen des Unternehmens innerhalb ihrer bezahlten Arbeitszeit bei Fridays for Future für das Klima demonstrieren gehen. Aber wir wollten mehr machen. Also haben wir uns Anfang 2023 entschlossen als WEtell an den Protesten in Lüzerath teilzunehmen. Unter dem Stichwort #unternehmenklimaschutz waren mit uns zusammen am Start: Green Planet Energy, Prokon, Elektrizitätswerke Schönau, Bürgerwerke, Naturstrom, Ecosia und Climony.
Als Unternehmen möchten wir ein klares Statement für den Klimaschutz setzen – gewaltfrei und unserer Demokratie entsprechend.
Du bist im Bundesverband nachhaltiges Wirtschaften und im Mittelstandsbeirat unter Robert Habeck. Was machst du da denn genau?
Alma: Ich habe WEtell mitgegründet aus dem Wunsch heraus die Wirtschaft zu transformieren. Wir, das sind die Gründer*innen Andreas Schmucker, Nico Tucher und ich, verbindet schon immer das Bedürfnis uns mit allem, was wir haben, gegen den Klimawandel zu stellen und uns für einen sozio-ökologischen Wandel einzusetzen.
Andreas Schmucker engagiert sich mit der Fairtec Initiative für mehr Umwelt- und Datenschutz in der Telekommuniaktionsbranche. Nico Tucher ist ehrenamtlich als Regionalgruppensprecher des SEND e.v. Baden-Würtenberg tätig. Als Vorständin des Bundesverbands nachhaltiges Wirtschaften und als Teil des Mittelstandsbeirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, habe ich die Möglichkeit Nachhaltigkeit ganz konkret voranzubringen. Hier möchte ich mich unter anderem für nachhaltige, innovative Start-Ups stark machen.
Im Februar 2023 haben wir mit WEtell unseren Break-Even erreicht. Gerade mal 2,5 Jahre nach Marktstart. Aus dieser Erfahrung weiß ich: Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind sehr gut mit erfolgreichem Wirtschaften vereinbar. Diese Botschaft möchte ich in den Mittelstandsbeirat tragen und mich für mehr Nachhaltigkeit und die Belange nachhaltiger und gemeinwohl-orientierter Start-ups stark machen.
Vielen Dank, Alma!
Übrigens ist Alma gerade bei TedxFreiburg mit dem Thema „Unternehmertum als ultimative Form des Aktivismus“ aufgetreten. Der Vortrag kommt voraussichtlich im August 2023 online.
Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema: ökologischer Mobilfunk von WEtell *.
Ich denke, du hast – genau wie ich – noch ein paar Fragen zu WEtell. Denn Nachhaltigkeit und Klimaschutz schön gut, es soll auch funktionieren.
Welches Netz nutzt WEtell?
WEtell nutzt das D-Netz der Vodafone. Das gilt zwar als sehr zuverlässig, heißt jedoch leider nicht, dass du überall Netz hast. Je nach Region und Verteilung der Funkmaste kann die Qualität unterschiedlich sein.
Als Datenübertragung hast du die Wahl zwischen LTE und 5G, das kommt auf deinen ausgewählten Mobilfunktarif * an.
Einfach wechseln mit dem Wechselservice
Anbieterwechsel kann zu einem riesigen Chaos werden – das habe ich selbst schon so einige Male erlebt. Vor allem dann, wenn du deine Nummer mitnehmen möchtest. Das kenne ich selbst zur Genüge und deswegen bin ich sehr froh darüber, dass WEtell einen Wechselservice hat. Schritt für Schritt führen sie dich durch den Prozess und helfen dir, dass es smooth und ohne Probleme läuft. Deine Rufnummermitnahme ist somit gesichert!
Kann ich eine eSIM bekommen?
Ja, du kannst bei WEtell eine eSIM bekommen. Wenn du bereits eine physische SIM-Karte hast, kannst du diese auch einfach in deinem WEtell-Bereich umwandeln.
eSIM-Karten sind vor allem sinnvoll, wenn du zwei Nummern auf einem Handy haben möchtest. Ich habe z.B. meine private und meine Business-Nummer auf meinem.
Sind in den Verträgen Handys enthalten?
Nein, bei den WEtell-Verträgen sind keine Handys enthalten. Wenn du ein nachhaltiges Handy haben möchtest, schaue mal bei Fairphone * oder SHIFT nach. Ich habe in meinem Umfeld viel positives zum Fairphone 4 gehört und würde, wenn ich beruflich nicht auf Kameraqualität angewiesen wäre, mir auch eines holen.
Noch mehr Fragen beantwortet WEtell in ihrem FAQ – das findest du hier *.
Fazit
Nachhaltiger Mobilfunk ist ein großes Thema und es gehören viele Themen dazu. WEtell macht schon vieles richtig und berichtet super transparent über ihre Bemühungen. Wenn du offene Fragen hast, schreibe sie in die Kommentare.
Du hast dich entschieden, zu WEtell zu wechseln? Ich würde mich freuen, wenn du meinen Affiliate-Link nutzt: zu den WEtell-Tarifen *. Für dich entstehen keine weiteren Kosten. Vielen Dank!