Der Ursprung der Kichererbse
Wie die Kartoffel, hat die Kichererbse auch einen weiteren Weg zu uns zurückgelegt. Im Gegensatz dazu ist die Kichererbse allerdings ein bisschen älter und früher bei uns gelandet. Die Kichererbse ist ca. 10.000 bis 8.000 Jahre alt und wurde damals Kleinasien angepflanzt. Von dort aus gelang sie kurze Zeit später nach Indien und in die Mittelmeerregion. Nach Europa bzw. Deutschland kam die Hülsenfrucht dagegen erst ungefähr im 1. Jahrhundert n. Chr.. Im Mittelalter war die Nutzung vor allem als Heilpflanze und Nahrungsmittel. Andere Namen hat sie seitdem auch: echte Kicher, Venuskicher oder Felderbse.
Die Kichererbsenpflanze kann bei uns angepflanzt werden, allerdings gedeiht sie in trockeneren und wärmeren Klimaten besser. Daher wird sie häufig aus der Mittelmeerregion importiert.
Du kannst die runzeligen Kichererbsen im getrockneten Zustand im nächsten Unverpackt Laden oder gut sortierten Supermarkt kaufen oder auch vorgegart im Glas. Spätestens im Bio-Laden oder Reformhaus solltest Du fündig werden. Saison ist für uns ganzjährig.
Was macht Kichererbsen aus?
Kichererbsen gehören zu den Hülsenfrüchten. Die runzeligen Erbsen in unterschiedlichen Größen sind besonders für ihren Eiweiß- und Ballaststoffgehalt bekannt. Ungefähr 1/5 (also ca. 18-20g auf 100g) sind Proteine. Lysin und Threonin, zwei essenzielle Aminosäuren, werden zum Aufbau von Proteinen im Körper gebraucht. Diese sind auch Bestandteile der Kichererbsen, weshalb Dein Körper die Proteine besonders gut aufnehmen kann. Ansonsten bestehen die Kichererbsen u.a. noch aus den Vitaminen A, B, C und E, sowie den Spurenelemente Eisen, Zink und Magnesium.
Gehörst Du zu den Menschen, welche über Blähungen klagen, wenn sie viele Hülsenfrüchte verzehrt haben? Dann liegt es daran, dass dein Magen empfindlich gegenüber Raffinose, einem Dreifachzucker, ist. Er kann im Darm zu Gasbildungen führen, allerdings nicht bei jedem.
Die Hülsenfrüchte haben eine positive Wirkung auf deine Verdauung, dein Herz-Kreislaufsystem und deinen Blutzuckerspiegel.
Getrocknete Kichererbsen oder vorgekochte?
Wie anfangs gibt es beide bei uns zu kaufen. Getrocknete Kichererbsen sind im Rohzustand giftig, denn in ihnen ist Phasin enthalten. Phasin ist in allen Hülsenfrüchten enthalten. Im gegarten Zustand ist dies unbedenklich, denn Phasin zersetzt sich beim Erhitzen und auch während des Keimprozesses.
Daher kommt es bei der Frage „Welche ist denn nun besser?“ am Ende darauf an, was Dir wichtig ist.
1. Preis-Leistungsverhältnis: für Kichererbsen im Glas zahle ich in dem Bioladen meines Vertrauens € 1,29. Das ist ein Glas mit ca. 260g Abtropfgewicht. Im Unverpackt Laden zahle ich pro 100g getrocknete Kichererbsen € 0,59. Natürlich kommen da noch Wasser und Stromkosten hinzu, sowie Arbeitszeit – da ich die Kichererbsen in größeren Mengen einkoche und proportioniere, sind das geringere Kosten und auf Dauer rechnet sich das.
2. Mir schmecken die selbstgekochten Kichererbsen viel besser. Ich koche sie ungewürzt ein, damit ich beim zubereiten später totale Freiheit habe. Wenn du dir Zeit sparen möchtest und weißt, wie Du die Kichererbsen im späteren Gericht gewürzt haben möchtest, kannst du dies schon beim einkochen machen.
3. Wenn Du die Kichererbsen aus dem Glas aufgrund von Blähungen nicht verträgst, wäre es eine Idee, selbstgekochte einfach auszuprobieren! Je öfter beim Einweichen das Wasser gewechselt wird, desto weniger Raffinose ist am Ende in den Kichererbsen vorhanden.
4. Weniger Müll beim Einkochen. Bei den gekauften entsteht bei meinen Verzehrmengen ziemlich viel Altglas – so viel, wie ich gar nicht wiederverwenden kann. Das Problem habe ich beim Kichererbsen einkochen nicht.
Rezeptideen mit Kichererbsen:
- Hummus
- Curries
- geröstete Kichererbsen als Snack
- Falafel
- Kichererbsen-Sprossen (müssen mind. 2-3 ganze Tage keimen und sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden!)
- Kichererbsenmehl (kann wie normales Mehl verwendet werden) wie z.B. beim Pan Árabe oder Chiabrot
Was ist dein Lieblingsrezept mit Kichererbsen?