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Müll – eine schmutzige Geschichte der Menschheit | Buchrezension

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Inhaltsübersicht

Anzeige | Müll begleitet die Menschheit seit ihren Anfängen. Bereits die Neandertaler entsorgten unbrauchbare Gegenstände, und im alten Rom stellten Abfälle ein ernsthaftes Problem dar. Mit der Industrialisierung und dem rasanten Städtewachstum des 19. Jahrhunderts wuchsen die Müllberge weiter an, bis sie in der heutigen Zeit ungeahnte Ausmaße erreichten. In seinem Buch „Müll – Eine schmutzige Geschichte der Menschheit“ * nimmt uns der Historiker Roman Köster auf eine Reise über unseren Umgang mit Abfall von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart.

Inhaltsangabe

„Müll. Eine schmutzige Geschichte der Menschheit“ von Roman Köster ist eine umfassende Darstellung der Beziehung zwischen Mensch und Abfall von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart. Köster untersucht, wie verschiedene Gesellschaften Müll produziert, wahrgenommen und entsorgt haben und wie sich diese Praktiken im Laufe der Zeit verändert haben.

In der Vormoderne waren Abfälle vor allem ein praktisches Problem: Sie lagen herum, rochen schlecht und behinderten den Verkehr. Mit dem weltweiten Städtewachstum seit dem späten 18. Jahrhundert stieg die Aufmerksamkeit für durch Abfälle erzeugte hygienische Probleme, die die Ausbreitung von Krankheiten wie Typhus oder Cholera begünstigten. Heute ist Müll von einer Frage städtischer Sauberkeit zu einem globalen Umweltproblem geworden. Köster geht den Ursachen dieser Entwicklungen nach und zeigt, wie sich das Wegwerfen, Entsorgen und Wiederverwerten im Laufe der Geschichte verändert hat. Er betont, dass der Umgang mit Müll das Gesicht von Siedlungen und Städten sowie das Leben ihrer Bewohner maßgeblich geprägt hat. 

Ein besonderes Augenmerk legt Köster auf die moderne Müllproblematik, insbesondere die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikabfälle. Er beschreibt, wie der Massenkonsum nach dem Zweiten Weltkrieg das Müllaufkommen drastisch erhöhte und welche Herausforderungen sich daraus für die heutige Gesellschaft ergeben. Dabei warnt er davor, vergangene Gesellschaften als Vorbilder für Nachhaltigkeit zu idealisieren, da deren Recyclingpraktiken oft aus der Not heraus entstanden und nicht aus einem ethischen Bewusstsein für Umweltschutz. 

Kösters Werk bietet eine erhellende Perspektive auf die Geschichte des Mülls und regt dazu an, den eigenen Umgang mit Abfall und die damit verbundenen gesellschaftlichen Strukturen kritisch zu hinterfragen.

Fazit zu „Müll“ 

Ich habe das Buch „Müll – Eine schmutzige Geschichte der Menschheit“ von Roman Köster gelesen und es war eine durchaus spannende, aber auch fordernde Lektüre.

Was ich besonders interessant fand, war die detaillierte Darstellung, wie wir überhaupt zum heutigen globalen Müllproblem gekommen sind. Es war faszinierend zu sehen, wie sich dieses Thema im Laufe der Geschichte entwickelt hat. Ich habe unglaublich viel gelernt – vor allem, weil das Buch einen starken Fokus auf den historischen Hintergrund legt. Ich stimme absolut zu, dass man unsere aktuellen Herausforderungen nur verstehen kann, wenn man diesen Kontext kennt. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass der Autor auch noch mehr den Fokus auf das heutige Zeitalter genommen hätte.

Obwohl ich gerne Sachbücher lese, muss ich zugeben, dass mir diese Lektüre nicht leichtgefallen ist. Es fühlte sich streckenweise eher wie ein wissenschaftliches Paper an als ein Buch für die breite Öffentlichkeit. Das liegt sicherlich am wissenschaftlichen Hintergrund des Autors: Roman Köster ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, was sich auch in der Struktur des Buches widerspiegelt. Überall finden sich akribische Quellenangaben, und der wissenschaftliche Aufbau zieht sich durch das gesamte Werk.

Allerdings führte genau dieser Stil dazu, dass ich ziemlich lange gebraucht habe, um das Buch zu beenden. Es ist stellenweise langatmig und nicht ganz einfach zu lesen. Ich hätte mir eine etwas unterhaltsamere Sprache gewünscht, die das komplexe Thema zugänglicher macht.

Trotzdem: Alles in allem mochte ich das Buch. Es bietet wertvolle Einblicke und fundiertes Wissen, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Von mir gibt es daher solide 3,5 von 5 Sternen

Wenn du dich für die Geschichte unseres Müllproblems interessierst und tiefere Einblicke in historische Zusammenhänge suchst, ist dieses Buch definitiv einen Blick wert – du solltest aber Geduld mitbringen.

Hast du „Müll – eine schmutzige Geschichte der Menschheit“ von Roman Köster gelesen? Was ist deine Meinung? 

Titel: Müll – Eine schmutzige Geschichte der Menschheit

Autor*in: Roman Köster

Serie: –

Verlag: C. H. Beck

Veröffentlichungsdatum: 2024

ISBN-13: 978-3-406-80580-6

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit NetGalley entstanden. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

1 Kommentar zu „Müll – eine schmutzige Geschichte der Menschheit | Buchrezension“

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