#1 Die Umstellung ist schwierig / kaum machbar
Die Umstellung ist nur so schwer, wie du sie dir machst. Starte damit, zu Hause nach vorhandenen Behältern zu schauen. Den Jutebeutel mit zum Einkaufen zu nehmen.
Schaue dir den Saisonkalender an. Speichere ihn auf deinem Handy oder drucke ihn aus. So kannst du direkt saisonaler und regionaler einkaufen. Auf Instagram teile ich meinen monatlich mit dir.
Frage dich bei jeder Anschaffung, die du tätigen möchtest, ob du diese auch Second Hand bekommen kannst. Oder sogar, ob du diese wirklich brauchst?
Es gibt so viele Second Hand-Online-Plattformen heutzutage, genauso wie sehr gute Second Hand-Shops. Schaue dich um und suche dir die Möglichkeiten heraus, die dir am besten gefallen.
#2 Nachhaltig leben ist verbunden mit einem hohen Zeitaufwand
Initial ist dieser Zero Waste Nachteil kaum abzustreiten. Herauszufinden, wo der nächste Unverpackt Laden ist, der nächste Wochenmarkt, ob die Marke/der Shop wo du kaufen möchtest, wirklich nachhaltig ist oder doch Greenwashing – das kostet Zeit und ist anfangs ein Nachteil.
Dennoch, gibt es heute viele Zero Waste Maps online. Du gibst deine PLZ ein und kannst direkt schauen, was in der Umgebung ist. Im Gegensatz zu vor 3-4 Jahren sparst du damit schon viel Zeit!
Blogs, YouTube, Social Media – dies sind Quellen, in denen viel über die verschiedene Marken und Shops gesprochen wird. Mit Label Checks, ausführlichen Recherchen u.v.m. Je länger du dich jedoch mit Nachhaltigkeit beschäftigst, desto mehr Zeit gewinnst du! Du bekommst ein Gefühl für die Themen. Du verstehst, wie du Greenwashing erkennen kannst.
Du lernst, was dir wirklich wichtig ist und deine Need‘s und Want‘s zu erkennen. Du weißt, womit du deine Zeit wirklich verbringen möchtest und eliminierst die anderen Themen. In deinem zu Hause stehen nicht mehr zig Sachen herum, die du doch nicht benötigst, aber dauerhaft auf deiner Silent To-Do-Liste stehen.
#3 Alles ist teurer!
Verständlich, wo das Gefühl herkommt. Bio-Lebensmittel sind beim Einkaufen meist teurer, das ist richtig. Besonders fällt es auf, wenn du Fleisch isst. Warum? Die Frage ist eher: Warum ist das nicht-bio Fleisch und Lebensmittel so billig?
Möchtest du deinem Körper, der dir täglich so viel gibt, nicht auch das bestmögliche zurückgeben? Lebensmittel, die nicht mit Zusatzstoffen angereichert sind, welche dein Körper gar nicht haben möchte?
Du fängst an den wahren und besseren Preis zu zahlen. Im Gegenzug bekommst du Qualität.
Bei Möbeln, Kleidung und alle anderen Non-Food-Produkten ist es nicht anders. Entscheidest du dich für die billigere Variante, geht diese meist schneller kaputt und du musst sie wieder ersetzen. Langfristig ist dies sogar teurer, als initial eine Investition zu tätigen. Viele Non-Food-Artikel kannst du auch Second Hand besorgen. Da gibt es super viele Möglichkeiten!
#4 Spontaneinkäufe sind komplizierter
Da habe ich nichts gegen einzuwenden. Dennoch: ist das nicht sogar gut? Du kaufst so weniger Produkte, die du doch nicht benötigst, du kannst dein Geld besser zusammenhalten und so dir stattdessen etwas anderes schönes leisten!
Tipp für spontane Lebensmittel-Einkäufe: habe in deiner Tasche immer einen Notfall-Jutebeutel und Obst-&-Gemüse-Beutel – so ist dein Spontaneinkauf doch gerettet! Du trinkst gerne Tee oder Kaffee unterwegs? Dann besorge dir einen To-Go-Becher und habe diesen immer in deiner Tasche.
#5 Die Barriere des eigenen Perfektionismus
Zuerst: Wir brauchen lieber 100 Menschen, die es versuchen, statt einer Person, die es perfekt machen.
Gib dir Zeit! Starte mit einer kleinen Baustelle (Bsp. Jutebeutel und Obst und Gemüse-Beutel). Arbeite dich Schritt für Schritt vor. Versuche dich bei anderen nur inspirieren zu lassen und dich nicht mit ihnen zu vergleichen.
Mache nicht den Fehler, von heute auf morgen alles über den Haufen zu werfen. Dann wirst du sehr wahrscheinlich nicht durchhalten!
Das nicht vergleichen mit anderen, meine ich sehr ernst. Was bringt es, wenn du am Anfang deiner Reise stehst und ich viele Basis-Dinge bereits mache, seit ich klein bin? Die Jahre kannst du nicht aufholen! Was du machen kannst, ist Dinge abzuschauen und von mir zu lernen. Vielleicht mache ich jedoch auch Dinge, die du nicht machen würdest, zu dir nicht passen oder die dir in deiner Lebenssituation nicht möglich sind.
Was dann passiert? Sehr schnell machst du dich selber fertig und magst nicht mehr weitermachen. Das möchte ich nicht, deswegen finde deinen eigenen Weg. Probiere aus, behalte Dinge bei, lasse andere Dinge wieder los.
Last but not least:
#6 „Leben wie im letzten Jahrhundert“
Ich verstehe, woher der Gedanke und dieser Zero Waste Nachteil kommt. Es stimmt, dass wir uns viel bei unseren Vorfahren abschauen. Aber: Wir nutzen auch die neusten Innovationen!
Unsere Großeltern haben teilweise noch im Waschzuber gewaschen. Tun wir das auch? Nein. Wir nutzen die Waschmaschine – nur mit nachhaltigerem Waschmittel, wie z.B. Kastanienwaschmittel! Das zieht sich durch viele Themengebiete in unserem Alltag.
In anderen Gebieten machen wir es wieder wie sie – zum Beispiel beim unverpackten Einkaufen oder mit festem Shampoo. Ist es wirklich so schlimm? Überwiegen nicht die Vorteile, dass wir entschleunigen, weniger überflüssige Produkte bei uns zu Hause haben?
Viele Nachteile, die dir anfangs einfallen, sind nicht immer Nachteile. Manchmal sind sie anfangs welche, langfristig jedoch nicht mehr. Finde deinen Weg zu einem nachhaltigen Leben! Hast du noch weitere Nachteile im Kopf? Teile sie gerne in den Kommentaren – dann können wir sie uns über sie austauschen!